RAUHNACHT - SPEKTAKEL Neujahr & 2. Januar 2011
"Open Air" - Outdoor-Winter-Event - Geländeinszenierung mit Platzfolge im WaldWelt-Resort®
PROGRAMM am Samstag, 1. Januar 2011 (7. Lostag)
PROGRAMM am Sonntag 2. Januar 2011 (8. Lostag)
Rauhnacht
Die Raubnächte
Rauhnacht-Prozession der Theatercompania
Die 12 Lostage - "Sonnenschein" bedeutet am:
Die Zwölfnächte
Der Perchtenlauf
Die Wolferer
12 Rauhnächte - 24. Dezember bis 5. Januar
Zwischen den Jahren . . .
Die „Schnabelspecht”
wo´s Liacht va´brennt, der Deifi rennt
Heid geh´n ma naus as Glos ei´schlog´n
As Leit da´gralln und aussi´zogn
Des Rauhnacht-Spuil
Gankerlfritschler beginnt:
„Wo´s herkummt, woas koaner
So olt, wias Leben, Braucht a koa Zeit
Is do und aa net, schmeißt Boaner und Stoaner
Und is aa koaner davoa g´feit“.
"Heut is d´ Rauhnacht, wer hats aufbracht?
Drei alte Weiber und a alter Geiger
und a alter Hennafuaß,
den ma drei Tag siedn muaß.
Kropfa heraus, Kropfa heraus,
oder i stich enk a Loch ins Haus."
Das gesamte Ensemble brüllt in die Nacht:
"Heut is d´ Rauhnacht, wer hats aufbracht?
Drei alte Weiber und a alter Geiger
und a alter Hennafuaß,
den ma drei Tag siedn muaß.
Kropfa heraus, Kropfa heraus,
oder i stich enk a Loch ins Haus".
„Mia nehma enk mit in de stockfins´tre Nacht
wo eich s´Bluad ei´g´friert, werd nimmer g´lacht
etz is soweit, da Bod´n duat si auf
as Weder schlogt um, magst bold mehr koan Schnauf“.
Habergeiß
„Grausig, grausig voller G´schmier
und voller Bosheit hinterrucks
a Bock und koaner kriacht nei zur Tiar
baazt di zam aaf´n letzten Mucks
Hungert´s mi, dann dritt i´di,
foll i´dir ins G´wissen nei,
wiar a Wuam,
wiar a fahler Gropf,
wiar a schiacher Granzlwerfer,
kum i üba di
Batzed, gratzed, hingad Goasfuaßzahrer
Durch de kloanste Ritzen quietsch i nei
Blos mi aaf, turmhouchgrouss mit oam Fahrer
Schlouweiss werd´da, konnst gor nix sei
Hungert´s mi, dann dritt i´di,
foll i´dir ins G´wissen nei,
wiar a Wuam,
wiar a fahler Gropf,
wiar a schiacher Granzlwerfer,
kum i üba di
Depft di da Sansengeigl mit seim Glasl
Zahrt di zum Rauchfang naus mit voller G´wolt
Dratz mi net, i leer´da aus die Heisl
Und druck di zam aaf a Loasengstolt
Hungert´s mi, dann dritt i´di,
foll i´dir ins G´wissen nei,
wiar a Wuam,
wiar a fahler Gropf,
wiar a schiacher Granzlwerfer,
kum i üba di”.
Klaubauf
„Galferder Rixengischpel, an Späigl z´reisst´s
und s´Broud vaschimmelt, aaf´s Gselchte schneit´s
koa Gloud im Offa, a´s Wei wird sterm
und di trogn´s naus mit der Bugelkeam
Wos hear i do – wos zwickt mi do, wer draht se in meim Kopf
Wos mach i do - wos geht’s mi o, i bag di glei beim Schopf
Keiched, hupfed Stumpenstenz
Greislich brennts, greislich brennts
Dridschede Graxenfex a´s Droad va´dirbt
D´Ross wern dampfi, ham si nimma g´riahrt
D´Balger falln um mit Schaum vorm Maal
D´Füass vora in d´Gruabn, des is dei Tail
Wos hear i do – wos zwickt mi do, wer draht se in meim Kopf
Wos mach i do - wos geht’s mi o, i bag di glei beim Schopf
Keiched, hupfed Stumpenstenz
Greislich brennts, greislich brennts“
Drugged Drud
“Hex,Hex hul, Drud, drud, drul,
deama d´Stecka üwas Kreiz,
mit da Luze und am Veits
wer mas na auf d´Schwelln hilegn
Bäurin muaß uns Krapfa gebm
Drud fliagt übern First davo
hod a rupfan Hosn o/
vola Zriß und volla Gchiß
Sogts es wias is,
(Ja wia is denn?)
Hassad, neidig oid und koid
Hingad, gstingad, ungestoit
Hex, Hex hul, Drud, Drud drul,
deama d´Stecka üwas Kreiz,
mit da Luze und am Veits
wer mas na auf d´Schwelln hi legn
und was wichsas a danebm
Drud is üwan First davo
druckt koa Weib mea und koan Mo.
Dreimoi hoaß und dreimoi koid
hod a Jahr koa Gwoit
Hobanfuaß und Teixlruaß
An Broz jetz drucka muaß“.
Freikugelgießer
„Klumperter Bocksfuaß, hilf ma, i bitt´di
laß´mi net faahln mim Stutz´n, herst mi
an Kreis rum´zog´n am Wegkreiz vorn
wo a Da´henkter da´peckt is vo de Robn
Feiriger G´schwanzter gib ma dei Wort
Schaug, olls ham´ma dabei zum Giaßen
A Blei aus de Fensta vo St. Georgi
A Herzkreizl vom Zwölfer, g´schoss´n am Berg
A Boandl vom Lux aus seim Soachel
S´Auch vom Wiedehopf, des tropft vom Bluad
Hoar und Nägel vo am G´richten vorn am Golgn
A g´weichte Kerzen vo St. Blasi ausser g´stohln
As Schworzbüachl vom Müller ziag i aus meim Wederfleck
Und schmeiß in d´Kugelpfann den ganzen Dreck
Wo´s Feier loudert, giftig grea
Blos nei
Blos nei
An Hundszahn dazou und a Bries vom Schmei
An zink´den Wirfel, vo de Kartenpläscher a folsch´s G´spiel
Und a G´spei vom Uhu und mehra waar z´vühl.
Neinerlei Kreidl und sieben mal drei
Des Ganze aaf´doppelt und nuhmol mal zwei
Fünf umdraht in d´Mitt´n eirolln
Blitzen muaß samt Donnergroll´n
Herndlbousser, Ruasfang´gschwanzter
Goaßfuaßhatscher – schaug, do danzt´er
Etz nei in d´Zanga und zamma´drucktDe Kugel gilt, werd nimma faahln
Deifi, mit meiner Sööl werd i des zohln“
Die Hexen
„Eßt´s Kranawitt und Bibernell, dann sterbt´s es net so schnell
Kaut´s Kraxenkraut und Viperndung, dann fahrt´s es net in d´Höll
Reibt´s eich ei mit Bilsensaft, des gibt Kraft, des gibt Saft“
Hexe 1
„Her mit de Depf und s´Feier o´zund´n
Ausser mi´m Saggl voll Graud
Da Mou stand voll und hell
A s´Liacht verbrennt
Heid werd braud
Heid werd g´schaud
Heid misch mas zam de Brai
A´n Theriak brai ma o”
Hexe 2
„Wos, wos,
wos braua mia
wos, wos
wos dan mia ei in d´Brai
an Gallenstoa, der glutzert im Liacht
an Daxlschwanz, vor dem si jeder fiacht
und an Grunzer voller Schleim
an Darm voll Ziefern dan mia ei
und brodeln muaß
und gischten muaß
draht´s eich und blost´s ma nei
das Feier hupft und Gluat versengt“
Hexe 3
„Schaugt´s´n o den Hennamist
Wia ´r a des Wasser frisst
Schaugt´s es o des Odelg´sod
Wia´s verhuscht
Wia´s verhaggelt
Wia´s verranzelt
Im Brei“
Hexe 4
„Etz werd´s Zeit,
etz san ma g´feit,
druckt´s n zam den Baatz, den G´selchten,
draht´s a Kugel draus
und woacht´s es ei in Bluad
vom Gawitzl und straad´s Moadäschpern draf.
Etz werd´s Zeit
In der dritten Stund
is der Mou soweit
gach mias ma´s bagga
und im Schwefeldampf siad´n
de Kugel füar´s ewiche Lem
de Kugel
de bringt da die Leiden zum Sterm
de Kugel is d´Welt
de Kugel bringt Geld“
Alle Hexen
“Kaaft´s Theriak, saaft´s Theriak
Springst owe vom Totenbrett´l
Brauchst no koan Leichenzettl
Kaaft´s Theriak, saaft´s Theriak
Dann bleibst und wers´d g´sund
No in der selben Stund
Kaaft´s Theriak, saaft´s Theriak
Dann v´reckts es net so schnell“
Hexe 1
„Woacht´s es ei de Kugel im Biberschmolz
Und stampft´s es zam zum Bulver
Des hülft, der Saft vom wilden Vaich
Und geifern wern´s drum, wers´d scho seg´n
De saafen des und giasen´s nei“
Alle Hexen
“Kaaft´s Theriak, saaft´s Theriak
Springst owe vom Totenbrett´l
Brauchst no koan Leichenzettl“.
Holzhetzer:
Hoi
Hear i do wos hint im Hoiz
Hoi
I g'spirs, do is äbs, mia werd ganz kold
Hoi
Nix holt mi mer, do muas i hi
I muas des wissen - i muaß'n bagga
Und z´reissen in der Luft
Das d´Fetzen fliagn rund um a dum
Bis stad is, bis gar is
Stad und schworz
Kold - nix mehr is zum hearn
Hoi
I muaß im Woid a Seel aufspüarn
Hoi
Kimmd ma koana aus
Hoi
Nix hold mi aaf, koa Uhr net und koa G'stolt.
Mehlweibl
„Bist nix mehr siehgs´t, bist nix mehr siehgs´t
bis´t owi kriachst in d´Gruabn
Koa Gestern gibt´s mehr und koa Heit, koa Murg´n
Und koa G´wiß mehr gibt’s, etz bist va´luarn
I strah´der´s Mehl in d´Augn
Das d´alls vagißt und nix mehr woaßt
Und koaner ko da helfa
Drah di gach, drah di gach
Drah di, bis im Schädel brummt
Drah di gach, drah di gach
Drah di, bis as Bluad va´kummt
Rüahr di net,bleib stumm
Rüahr di net, sunst kummt
Da kalte Behmisch üba di
gfriert di ei
stöist di zam
das´d ausschaugst, so wia i“
Luzier mi´m bluadigen Messer
„I wetz´, i wetz´
I wetz´, i wetz´
As Picherde z´erst, as Dürre am End´
As G´moderte an Pfosten o g´lehnt
A Bitsch´n voll Ranz, a Gucken mit Spei
A Rogl voll G´stockts, ins Fenster ei´kei
A Schüsserl voll Darm
A Mölterl voll Bluad
Baach af´schnein, Baach af´schnein
Werch nei´stopfa, Werch nei´stopfa
Wieder zamma nahn.
I wetz´, i wetz´
I wetz´, i wetz´
As Keicherd mitt´drin, mi´m Löffel aus g´spiem
Am Gropfed sein Strousock zamg´schniedn
Mit Dangeln ei´griebn, a Dreanschen und g´schriarn
An Grint o´gratzt und eine in d´Kiam
A Schüsserl voll Darm
A Mölterl voll Bluad
Baach af´schnein, Baach af´schnein
Werch nei´stopfa, Werch nei´stopfa
Wieder zamma nahn“.
Schnabelspecht:
„Heid geh´n ma naus aaf d´Heiser zua
wo´s Liacht va´brennt, der Deifi rennt
Heid geh´n ma naus as Glos ei´schlog´n
As Leit da´gralln und aussi´zogn
„Gigglgrepf im Wuaschtbabier
Zauseder Kampl danz mit mir
Drah di Gisp´l, drah di her
Murgen hast koa Hemad mehr“
Danz mit mir, danz mit mir
As Hian o´kocht und d´Sööl o´draht
Drah di rum, drah di rum
Vo Briegl werd dei Bugl krum“.
Thamma mi´m Hamma
„Hodernschwelch und beized G´frieser
waschellusert drixeld Goaß
rüaseld Bocksfuaß, galfernd Griasler
galliggreizeld g´schwollne Loas
DaThammer mim Hamma
hauts Waberl an Kopf
Sogts Waberl zum Thammer
du knipfada Knopf.
Drah die Waberl Flusspapier
gstumpfada Besn tanz mit mir
drah die Waberl umadum
uma in da Kuchlstubm
drah die Waberl umadum
uma in da Stubm rund um“.
Wuderer:
Knackerd, nackerd, s´Gnack ei´zogn
Schebbs und krumm as Zeich naus´trogn
Wuatig nei zum Rauchfang g´flogn
Drinne´d gach as Mensch her g´schlogn
Geckerd, peckerd, aussi zaahrt
D´Áugn auskratzt, de Arm vo´draht
das Boandl´n gracha, d´Kepf ausglahrt
in Brunn´ nei druckt und eini g´schwart
Ruaßig, rotzerd, gsodert Baaz
Dreimal gflickt und draaf wos G´nahts
Viermal iberm Mist do krahts
Hennagreil und Goaßfüaß blahts
Greislich, grusched, bugelkrumm
S´Schmalz verranzt, a sunst koa Drum
Koa Garnix und a sinst bleibst dumm
Am End wartst bis i wieder kum
Fetzenmoagl:
„Finster is und koid und graw
koa Liacht host und koan Wech
etz is Zeit füa di
etz kriag i di
etz bist mai
kum nur kum - bei mia is guad
und warm I dua da nix
A bisserl kambeln 'leicht
A bisserl dunken gar
I druck mi one an di
G'spiast mi - draamst mi?
Muast no a bisserl keichen
Glei is vorbei, glei is gor
Stad is, finster, kold und graw
Und s'Wasser gfriert zam
Nix mehr is zum Segn"
Gankerlfritschler (Perchtentanz):
„Reicherhaxn - Stumpenknifel
Lift'lgauzer - Glitschenrflagger
Gangerlt's grod umi um d´Welt
Sog i - draht's eich
Schleicht's eich
G'stagsig, g'schlagsig, gaxig
Zwirlt's eich zam
Wawerln fircht's eich
Robnvichzeich stoist's s'ös
owi zum Hurizunt
do gluckert's, do schuckert's
zum Firchd'n, zum Grausen
Da Datzel, da Datzel
drischt mit seim Schwanz
A G 'spuil is grod o
A Komedie vom andern End
Vom finstern Eck
Vo derer Welt
Sehgt's ös grod
Sehgt's ös grod
Do kummas zuarer de Grauseln
Dene wem as zoagn
Reicherhaxn - Stumpenknifel
Liftlgauzer – Glitschenflagger
Und wia grod alle hoaßen mengn
Zieferngraxn - Luaderbirsten
Hoverng'sod und Graxlgirsten
Oda zoangs de seln grod uns?
De zoagn's uns !
De zoagn's uns !
Mia wolln nix seg'n
Vo eirer Huarloasikeit
Vo ei'erm Grampf - dem Schmarrn
Vo eirer Gropfigkeit der Schlechten
Do gageln's uns o
De wurschten uns zam
Und ziagn an Spail durch unser Gfries
As Hiarn rinnt aus und Boandl'n kracha
Paß aaf
Paß aaf
Vo jede Seitn druckens eina
De Hutzelgrunzer, Bichlkeicher
Samt de ganzen Weiberscheicher
Da schiache Gagerlpempf
Da scheele Huachelpratzler
Allsamt sans do – allsamt
A Gspuil is
A Gspuil
A Misteriegspuil
Vo da andern Seitn
Vo da finstern
Wost nix woaßt
Nix gwiess
Vo der Schäberbim, am laxenzwiefler
Da Gawitzelgrucken, gar der Duttenrixen
Wost nix woast Nix gwies
Vom Hullerranzel und da Girschtenbitschen
Am Sagglrazzel und der Ritzeldritschen
Am Giegelpfrepfer und am Gratzelgimpel
Kummts nur eina kummts nur zam
A Gspuil, wias scheene nimma geht
Spuilt se o, etz in da Finstan“
Alle
„Kracha duats de ganze Nacht
Schlafa, des konst no früah gnua
Heit is Rauhnacht
Wer hats aufbracht
Drei oide Weiber
Und a older Geiger
Und a older Hennafaß
Den ma drei Tog siadn muaß“
“Vagiß mi net, schnall o dei Pfetten
Und fall ma net in d´gstinged d´Letten
Heit is Rauhnacht
Wer hats aufbracht
Drei oide Weiber
Und a older Geiger
Und a older Hennafaß
Den ma drei Tog siadn muaß“
Besenweibl:
„Druckt´s enk, zupft´s eich, schleicht´s eich allesamt
Nehmt´s eiern Baberlkrampf und eiern Schädelbrand
Fahrts owi in d´Finstern, do habts ihr koan Plotz
Ihr seits do net dahoam, vo eich mog koaner koan
Es Hungerleider va´zählts de Leid koan Schmarrn
Kriacht´s naus zum Loch, nemmt´s´n mit eiern Rotz
Pfeift´s naus, sog i, ihr lausig´s Lumpengsindl
Sonst drisch i eich mit meiner Besenspindl
Brenn eich oane nauf auf eiern g´schlampertn Fotz“
Gankerlfritschler:
„Aus is und gor is und koaner hot wos g´sehgn
und wannst es net glaabst, muaßt es net va´stehn
Drauß is drinn und drinn is drauß
Ihr holt´s eich scho selber eiern Graus
Und tropft´s´n eich nei in eire Kepf
Und bleibts allweil henga an eire Zepf
Do wirfts eich nauf und nunter und nunter und nauf
Bleibts allwei gleich bis zum letzten Schnauf
Die Rauhnächte sind wichtige und wertvolle Zeit
Die Alten benutzten jede dieser Rauhnächte für einen Monat des Jahres zum Deuten und Orakeln. Somit steht die erste Rauhnacht für den Januar, die zweite für den Februar und so fort. Sie beobachteten alles: Wetter, wie das Essen geschmeckt hat, ob gestritten wurde oder ob es friedlich zuging. Ob an diesem Tag alles glatt lief oder es Probleme gab. Und wenn ja, welche Probleme usw. Alles, auch das noch so unwichtige, hatte eine Bedeutung. Und wer es verstand, der konnte den dazugehörigen Monat im Vorhinein deuten. Man konnte das Ganze auch noch weiter diferenzieren. So waren immer zwei Stunden einer Rauhnacht stellvertretend für einen kommenden Monat. Die ersten beiden Stunden von 0.00 Uhr bis 2.00Uhr in der Nacht standen immer für den Januar, die nächsten zwei für den Februar und so fort bis zu den letzten beiden Stunden, die für den Dezember standen. Und das jeden Tag.Dann gab es besondere Tage, wie der 28. Dezember und der 5. Januar. Diese Tage waren geeignet, alles wieder aufzulösen und zu erlösen. Angenommen, man hatte die ersten drei Tage nur Streit, das Wetter war grauenvoll usw., dann hatten man am 28. Dezember, dem Tag der Kinder - die Möglichkeit - alles wieder gut zu machen und aufzulösen. Dazu war es wichtig, sich alles nochmal genau vorzustellen und dann in weißes Licht zu tauchen oder in violettes und es verwandeln zu lassen in etwas positives. Das gleiche konnte man am Ende auch nochmal machen - also am 5. Januar. Drum wurden diese Rauhnächte vorsichtig und wachsam begangen, da sie das ganze kommende Jahr in sich bargen und jeder selber dafür verantwortlich war, wie er die Weichen stellte.Zum Ende der Rauhnächte gilt der 5. Januar als "Perchtenabend". Dieser Tag wird in manchen Gegenden mit Maskenumzügen begangen, den "Perchtenläufen", die aus heidnischer Tradition stammen. Die christliche Tradition ersetzte dies durch Beweihräucherung oder Weihwasserbesprengung, um die Erde zum Leben zu erwecken und sie fruchtbar und ertragreich zu erleben. Den lärmenden Perchtenläufen setzte das Christentum im Mittelalter auch die Dreikönigsaufzüge entgegen, in neuerer Zeit kam das Dreikönigssingen hinzu.